Ein unter Umweltgesichtspunkten furchtbarer Modetrend ist der zu „Gärten des Grauens“, also Kiesgärten, vollversiegelten bzw. vegetationsfreien Gärten. Immer mehr Gartenbesitzer setzen aufgrund scheinbarer Pflegeleichtigkeit auf solche Kies- oder Granitgärten und auf Gabionenwände (mit Kies befüllte Drahtkästen) statt Hecken oder Zäune.
Ob das nun schön ist nicht, mag man unterschiedlich beurteilen. Es sprechen aber wichtige Argumente dagegen:
pflegeleicht ist ein solcher Garten nur ganz am Anfang: sobald Laub, Staub oder Erde auf die Oberfläche fällt, wird die Reinigung schwierig und das Entfernen von vermutlich ungeliebten Wildkräutern zur Daueraufgabe. Ein etwas wilderer Garten ist da viel einfacher dauerhaft zu pflegen.
Der Mensch lebt von der Natur. Natur braucht Artenvielfalt. Da in unserer industrialisierten Landwirtschaft kaum noch wildes Natur stattfinden kann, sind Gärten immer mehr zum Rückzugsraum für Tier- und Pflanzenarten geworden. Wer z.B. Vögel oder Bienen schützen will, muss Ihnen naturnahe Lebensräume zur Verfügung stellen und für Nahrung sorgen. In einem artenreichen Garten können auch Wildbienen Nahrung finden, die wir für die Bestäubung unserer Lebensmittelpflanzen unbedingt brauchen.